The Peanut Butter Falcon
„Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit
entfernten Galaxis …“ Der aus den Transformers Filmen bekannte Herr Shia
Saide LaBeof begibt sich auf eine neue Reise. Die Eingangsfrage: Handelt es
sich hier um den nächsten Transformers oder ein eigens Prequel/ Spinn-Off des Millennium
Falcon? Zur allgemeinen Begeisterung oder Enttäuschung – weder noch.
Wir befinden uns im Jahre 2020. Ein neues Jahrzehnt
ist angebrochen und eine neue Hoffnung kommt auf. Das aus-squeezen von Franchiseprodukten könnte bald ein Ende nehmen. Nur
einen Monat zuvor ging die „Star Wars Saga“ zu Ende. Eine Saga, die über
Jahrzehnte hinweg in wenig innovativer Form, immer wieder in gleicher Weise
„weiter“ erzählt wurde. Hoffentlich stellt ein symbolisches Ende von immer
gleichen Raumschiff Amarden und unzerstörbaren Sternenzerstörern dar. Mit „The Peanut Butter Falcon“ ist dem Jahrzehnt (in Deutschland) ein guter Star(t)
gelungen. Zwar lief der Film schon im Dezember 2019 an, aber who cares? Es geht hier um den Witz, um
die Story – das Narrativ.
Würde man eine Analyse dieses Films mit dem Zitat „Der
Weg ist das Ziel“ einleiten, müsste man sich im Folgenden rechtfertigen.
Wie könnte man einen so frisch-unterhaltsamen Film nur durch eine derart ausgelutschte
Lebensweisheit diskreditieren? Surprise, in dem Film geht es um eine Reise. So
wie es auch schon der Trailer vorhersagt. Wie gewohnt in derartigen Filmen
stellt das Ziel nicht 99% des Geschehens, sondern maximal 5-10% der Handlung
aus. Ebenso wäre es verfehlt zu
behaupten, der Film würde sich zu etwas ganz Besonderes trauen. Er bietet das,
wonach man sich sehnt. Eine Geschichte die von Drama über Action, von Comedy
bis hin zur Romanze alle wesentlichen Elemente eines Kinofilms enthält. Mit
diesen Elementen, die in wohl dosierter Form eingesetzt werden, stellt er die
Frage nach Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit. Die großen Fragen aller
modernen Gesellschaften werden aufgeworfen, ohne sie direkt anzusprechen. In
den wenigen Szenen, die sich wirklich konkret mit der Frage nach der
Integration von Menschen mit Einschränkungen beschäftigen, kann man dem
Verhalten des Hauptdarsteller Zac (gespielt von Zack Gottsagen) folgen – steck
deinen Kopf einfach unter Wasser. Nichts anderes tut unser Held oder ist er war
er dann doch der Bösewicht? Immerhin kann sein Evil-Laughing als Hommage
an den Joker verstanden werden.
Die Kernbotschaft lautet: Es braucht keinen Scheinwerfer, um einen Schauspieler seine Geschichte erzählen zu lassen. Lass den Schauspieler selbst entscheiden wie viel Licht er braucht, um das zu erzählen was er erzählen möchte. Umgekehrt wird man zum mündigen Zuschauer, dem eine eigene Vorstellungskraft zugesprochen wird. Die Unklarheit schafft hier mehr Klarheit.
Die Kernbotschaft lautet: Es braucht keinen Scheinwerfer, um einen Schauspieler seine Geschichte erzählen zu lassen. Lass den Schauspieler selbst entscheiden wie viel Licht er braucht, um das zu erzählen was er erzählen möchte. Umgekehrt wird man zum mündigen Zuschauer, dem eine eigene Vorstellungskraft zugesprochen wird. Die Unklarheit schafft hier mehr Klarheit.
Quelle |
Wer das Jahr(zehnt) 2020 mit einem erfolgreichen
Kinobesuch beginnen möchte, hat mit dem Peanut Butter Falcon eine gute Wahl
getroffen. Insbesondere mit unserem chronisch-nordeuropäischen Vitamin-D Mangel
kommt die Sonne der Südstaaten der USA sehr gelegen. Auch dann, wenn dieser
Falcon nicht nach Exegol, sondern nur nach Florida reist.
Smørøl over and out.